Zwischen Lebensfreude und endgültigen Abschieden – Noa C. Walker ist mit „Du, ich und die Farben des Lebens“ ein emotionaler Roman über Liebe, Freundschaft und den Tod gelungen, der nachhaltig zum Denken anregt.
Wie ich zu „Du, ich und die Farben des Lebens“ von Noa C. Walker kam:
Mich hat der Titel beim Stöbern so unglaublich angesprochen und das Cover ist eines, das mich direkt positiv gestimmt hat. Dazu der Klappentext, der eigentlich nach einem leichten Liebesroman klang – genau mein Ding, dachte ich. Der Klappentext weißt allerdings nicht im Ansatz darauf hin, was einen im Buch erwartet. Ob das nun gut ist oder nicht, darüber lässt sich streiten.
Klapptentext – worum geht es in „Du, ich und die Farbe des Lebens“?
Janica genießt jeden Moment in vollen Zügen und zieht mit ihrer Lebensbejahenden Art den verschlossenen Thomas in ihren Bann. Ihr quirlig-verrückter Freundeskreis und ihre liebevolle Familie schließen den jungen Mann gleich ins Herz. Der taut immer mehr auf und erkundet gemeinsam mit Janica die kunterbunten Facetten des Alltags und der Liebe. Doch dann trifft die beiden die Macht des Schicksals mit voller Wucht …
Mein Fazit zu „Du, ich und die Farben des Lebens“:
Zuerst: Ich hätte mir eine Triggerwarnung gewünscht. Ja, ehrlich! Der Klappentext lässt nämlich nicht auf Krebs, Tod und dergleichen schließen, was mich nach und nach ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Bei anderen Bücher, wie beispielsweise von Justine Pust, wusste ich direkt, worauf ich mich einlasse. Das hat mir hier gefehlt, denn sonst hätte ich womöglich nicht zu dem Roman von Noa C. Walker gegriffen. Auf der anderen Seite wäre mir so ein Roman entgangen, der mich tief berührt und aufgewühlt hat. Ein Roman, der mich emotional gefordert und Demut zum Vorschein gebracht hat.
Das Autorenehepaar beschreibt, wie Janica eines Abends auf ihrer Gassirunde einen Mann auf einer Brücke sieht, der seinem Leben ein Ende setzen will. Nachdem sie ihn davon abgebracht und nach Hause begleitet hat, trifft sie dort auf seinen Bruder Thomas, der direkt von Janica fasziniert ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe und er begleitet sie ins Kinderhospiz, in dem sie als ehrenamtliche Tätigkeit Kindern Mut und Zuversicht einpflanzt.
Janicas Eltern und Freundeskreis sind selbst mit schlimmen Schicksalen gebeutelt und dennoch durchwegs positiv. Thomas versteht, dass Janica das Leben so genießt, weil sie nach ihrer Krebserkrankung als Kind jeden Moment aufsaugt und dadurch viel intensiver lebt. Bis der Krebs zurück kommt und ab der zweiten Hälfte komplett dominiert.
Als Leserin habe ich also Janicas Sterben begleitet, den Verfall und die Schmerzen gespürt und selbst Abschied genommen, während sie ihre letzten Atemzüge tat und es hat mir das Herz gebrochen. Ich habe geweint um die Protagonistin, die so stark und doch so zerbrechlich war. Ich habe gehadert damit, ein Buch mit einem solchen Ende weiterzulesen und musste immer wieder pausieren, weil die Schilderung und der Verlauf mich so mitgenommen haben. Und ich habe mich zum Schluss für Thomas gefreut, der dank Janica einen Freundeskreis gefunden hat, der ihm die Lebensfreude und Zuversicht gab, mit diesem Schicksal Frieden zu schließen und nach vorn zu schauen.
Für Menschen, die mit diesen Themen umgehen können, ist dieses Buch des Autorenpaars unter dem Pseudonym Noa C. Walker, das so unglaublich gut mit Emotionen und Worten jongliert, ein Must have! Ein Buch, das mich nachhaltig geprägt und beschäftigt hat.
Meine Bewertung von „Du, ich und die Farben des Lebens“:
Hier gibt es das Buch zu kaufen:
404 Seiten
Taschenbuch 11, 99 €
Erscheinungsdatum 8.12.2015
ISBN 1503933520
Viel Spaß beim Lesen!
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